E-Fuels - Markthochlauf beschleunigen

Im Vorfeld der IAA Mobility in München hatte der deutsche Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing zur 1. Internationalen e-Fuels-Konferenz eingeladen. Vertreter aus über 70 Staaten von Industrie, Politik und Verbänden diskutierten den beschleunigten Markthochlauf synthetischer Kraftstoffe weltweit. «E-Fuels sind eine unverzichtbare Technologie zur Erreichung der Klimaziele», so Dr. Monika Griefahn, Vorstandsvorsitzende der e-Fuel Alliance. Deshalb sei es wegweisend, dieses Thema auf ein globales Diskussionsniveau zu heben.

«Überall auf der Welt steigt das Bewusstsein dafür, dass wir nicht nur Elektronen, sondern auch flüssige und gasförmige Moleküle brauchen werden, um wirklich klimaneutral zu werden. Zugleich setzt die Politik nicht nur Ziele, sondern rollt in steigendem Masse konkrete Strategien, Pläne und Massnahmen aus, um eine Produktion zu ermöglichen. Dies gilt nicht nur für die EU, sondern zum Beispiel auch für Länder wie Chile, Namibia, Australien, Japan und mit dem Inflation Reduction Act ganz besonders für die USA», meint Ralf Diemer, Geschäftsführer der e-Fuel Alliance.

Mit Wasserstoff (H2) und Kohlendioxid (CO2) lassen sich unterschiedlichste synthetische Treibstoffe herstellen
Mit Wasserstoff (H2) und Kohlendioxid (CO2) lassen sich unterschiedlichste synthetische Treibstoffe herstellen

Klare Perspektiven gefragt

Die EU-Kommission wird voraussichtlich erst im November einen Vorschlag für die Neuzulassung von mit e-Fuels betriebenen Fahrzeugen ab 2035 vorlegen. «Erneut verlieren wir hier kostbare Zeit, obwohl eine zeitnahe Lösung versprochen war», so Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn. Investoren für den Produktionshochlauf könnten nur angezogen werden, wenn ein langfristig gesichertes Absatzpotential für diese Kraftstoffe vorhanden sei. Dafür bedürfe es einer klaren Perspektive für den Einsatz von e-Fuels in zukünftigen Neufahrzeugen über 2035 hinaus. «E-Fuels sind vor allem auch unverzichtbar, um den Fahrzeugbestand in die Klimaschutzbemühungen einzubeziehen und um CO 2 -neutrale Automobilität für jedermann bezahlbar zu ermöglichen», sagte Kühn.

Steuerbefreiung geplant

E-Fuels müssen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen wettbewerbsfähiger und damit nicht nur für die schwer zu elektrifizierenden Bereiche, sondern auch für Verbraucher im Strassenverkehr attraktiver werden. Die deutsche Regierung plant deshalb eine Befreiung der Kraftfahrzeug-, Dienstwagen- und Gewerbesteuer für mit e-Fuels betriebene Fahrzeuge, um so erstmals die Gleichstellung von CO 2 -neutralen Kraftstoffen und batterieelektrischen Fahrzeugen zu erreichen.

Text mru/aum / Bild zVg

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